Über 2000 BOS-Sprechfunker bei den Landkreisfeuerwehren
Der jüngst im Feuerwehrgerätehaus veranstaltete Funklehrgang war anders als die anderen. Zum Einen konnte Tobias Niederauer von der FF Hettenshausen als 2000. Teilnehmer geehrt werden, zum Anderen war es gleichzeitig die letzte Schulung, die unter der Leitung von Kreisbrandinspektor Franz Schwarzer stattfand.
Viel hat sich getan in den vergangenen 21 Jahren, in denen Kreisbrandinspektor Franz Schwarzer vor allem in den Wintermonaten von Feuerwache zu Feuerwache tingelte, um die Feuerwehrkräfte in Sachen BOS-Funk (BOS = Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) zu schulen. Während es in den ersten Jahren noch eine relativ schwierige Prüfung mit 32 Fragen gab, wurde dies Anfang der 2000er Jahre auf 50 Fragen hochgestuft. Mit Einführung des Digitalfunks änderte sich nicht nur der Stoff grundlegend, sondern auch die Ausbildungsinhalte. Die neue Grundausbildung der Feuerwehrler ist auf ein modulares fachübergreifendes System aufgebaut, die Ausbildungsdauer wurde auf die wesentlichen praktischen Aufgaben verkürzt, eine Prüfung gibt es jetzt erst im Rahmen der abzuschliessenden kompletten Grundausbildung, die auch als „MTA- Modulare Truppausbildung“ bezeichnet wird.
85 Lehrgänge insgesamt wurden seit 1995 abgehalten. Davon waren 22 Lehrgänge bereits dem neu eingeführten Digitalfunk gewidmet.
Es schwang dann schon etwas Wehmut mit, als Franz Schwarzer verkündete, das dies seine letzte Funkschulung gewesen sei. Der langjährige Kreisbrandinspektor scheidet Ende des Jahres mit Erreichen der Altersgrenze aus dem aktiven Feuerwehrdienst aus. Da war es auch selbstverständlich, dass einige Vertreter der Kreisbrandinspektion unter Führung von Kreisbrandrat Armin Wiesbeck und Matthias Krenauer vom Landratsamt Pfaffenhofen persönlich dazukamen, um dem 2000. Funker zu gratulieren, und natürlich auch um Franz Schwarzer für seine langjährigen Dienste um Analog-und Digitalfunk zu danken. Wiesbeck hob Schwarzers großes Engagement um das Funkwesen und viele anderen Feuerwehrthemen hervor und stellte heraus, dass dank dieser Ausbildung ein sehr hohes Kommunikationsniveau im Landkreis herrsche. Statistisch gesehen haben 2 Drittel aller aktiven Feuerwehrler im Landkreis an einer Funkschulung teilgenommen, und Schwarzers Weitblick und vorausschauende Planung ist auch die fliessende und absolut problemlos gelaufene Umstellung des Sprechfunks von Analog auf Digital zu verdanken, da die Feuerwehren bestens geschult und das Multiplikatorennetz schon frühzeitig aufgebaut wurde.
Im Namen des Ausbilderteams dankte auch Kreisbrandmeister Christian Nitschke seinem „väterlichen Mentor und Freund“. Nitschke erinnerte in persönlichen und auch lustigen Worten daran, wie er selbst damals in den 90ern die „Schulbank beim Franz“ drückte und auf die Prüfung büffelte, seit mehr als 18 Jahren und damit als „ältester Hase neben Franz“ im „Funk-Team“ sei und die Zeit immer sehr genossen habe. „18 Jahre arbeiten wir nun zusammen, jetzt bin ich wohl volljährig, weil Du mich und uns alleine lässt“ sagte Nitschke, der im Namen der ebenfalls seit einigen Jahren tätigen Ausbilder Florian Mayer (1. Kdt. der FF Tegernbach) und Stefan Nitschke (stv. Leiter der UG-ÖEL des Landkreises) seinen großen Dank aussprach, und ein kleines Erinnerungspräsent überreichte.